Die Quetz (Quetsch) - Der Stadtgottesacker in Halle


Der Stadtgottesacker entstand im 16. Jahrhundert vor den Toren der Stadt, da die an dem Marktplatz gelegenen Grabstätten auf Grund innerstädtischer Umgestaltungen weichen mussten. Er ist ein für Mitteleuropa einzigartiger Friedhof nach dem Vorbild italienischer Camposanto-Anlagen, im Stil der Renaissance.

Nickel Hoffmann, der hallesche Ratsbaumeister, begann 1557 mit der Erbauung des auf dem Martinsberg gelegenen Stadtgottesacker. Zwischen 1557 und 1594 wurden insgesamt 94 Grabbögen (Schwibbögen) geschaffen, von denen eine deutliche Mehrzahl noch vorhanden ist. Viele berühmte Bürger der Stadt fanden hier ihre letzte Ruhestätte. Alte Bäume im Innenhof verleihen dem Stadtgottesacker eine geheimnisvolle Atmosphäre.

 
Blick von außen auf die Anlage des Stadtgottesackers
 
Blick von außen auf die Anlage des Stadtgottesackers
Außenseite der zu Schwibbogen Nr. 17 gehörenden Gruft
 
Außenseite Schwibbogen Nr. 17

Beginnen Sie einen Spaziergang um den Leninpark im Uhrzeigsinn, so stoßen Sie auf eine Grablegen-Rückseite, die im Gegensatz zu den sonst grundsätzlich nur aus normalen Mauersteinen bestehenden Rückseiten eine eingelassene Platte enthält. Links der Platte finden Sie eine schildförmige Erhebung. Rechts davon befindet sich eine Ritterfigur. Links und rechts oberhalb des Ritters befindet sich je ein Wappen: links das der Quetz und rechts das der Haller von Hallerstein. Somit kann es sich hier nur um die Rückseite des Schwibbogens Nr. 17 mit dem Quetz'schen Wappen handeln.


Inschrift der Grabplatte des Cosmus Quetz im Innenbereich des Stadtgottesackers:

Anno 1563, den 4. November
ist der Ehrnveste Cosmus Quetz
der jüngere Ambrosii Quetzen
Sohn seliglichen in Gott
Christus ist mein
Leben Sterben
ist mein Gewinn. PhilipI
verschieden also seinen 15. Zog
vollendet dem Gott genade
seines Alters 36 Jahr.
Hodie mihi cras tibi.

(Heute mir, morgen dir)


Schwibbbogen Nr. 17 des Stadtgottesackers - Das Wappen der Quetz in der Mitte des Schwibbogens
 
Schwibbbogen Nr. 17 des Stadtgottesackers - Das Wappen der Quetz in der Mitte des Schwibbogens

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Der Schwibbogen-Text

Direkt am Bogen, obere Zeile:
 
ANNO DOMI 1560 HABEN DIE ERBAREN VND EHRENVHESTEN AMBROSIVS VND KOSMVS QVETZ GBRVDER DISEN 7 BOGEN ZU GEDECHNTNVS DER FROLICHEN AVFERSTEVNG AVCH ZVM
 
Untere Zeile:
 
GEDECHTNVS IHRES GESCHLECHTZ VND ZU EHREN BEIDER FREVNTSCHAFT BAVEN LASE
 
Über dem Bogen, Spalte am linken Rand:
 
MIT FRID VND FREVD IN GUTER RUHE FROLICH THET ICH MEINE AVGEN ZV VND LEGT MICH SCHLAFEN IN MEIN GRAB
 
Zeite Spalte, links des Wappen der Quetz:
 
WEIL ICH DEIN HEILANDT GESEHEN HAB DEN DV FVR VNS ALLE HAST BEREIT ZUM HEIL DER GANZEN CHRISTHEIT
 
Dritte Spalte, rechts des Wappen der Quetz:
 
DAS EHR DAS EWIGE LICHT SOLL SEIN DEN HEIDEN ZUM SELIGEN SCHEIN VND DAS AVCH ISRAEL DAROB
 
Vierte Spalte, ganz rechts:
 
HABE HERLIKEIT VND EWIGES LOB LVC 2 VND ZVN ROM AM 14 WIR LEBEN ODER STERBEN SO SEINT WIR DES HRES



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